Design as design can

Nach der IMM in Köln ist vor der Möbelmesse in Stockholm und dem Salone del Mobile in Milano. Traditionell befinden sich Designer, Hersteller und Berichterstatter zu Beginn des Jahres in heller Aufregung und stöhnen einander ob der vielen Termine, VIP Einladungen und busy times an. Man will überall dabei sein, um nichts zu verpassen, das mit Design, Möbelgestaltung, neuen Trends, Materialien, Farben und überhaupt zu tun hat. Nebenher der übliche Klatsch und Tratsch – wer bei wem und wieso und was und warum. Übertroffen wird das Ganze nur von den Modemenschen und ihren immer schneller wechselnden Trends um das Äußere der Menschheit.

Da sind nun also die neuesten Trends. So eine Art himmelblau und blassrosa wirft PANTONE als Farben des Jahres 2016 in die Runde gefolgt von einem Trend zurück in die 50iger, was Möbelformen betrifft und neuen Materialien, die nachhaltig unser Umweltgewissen beruhigen werden.

Diese Trends in der Interiorsparte poppen nicht einfach so auf, wie Modetrends in Bekleidung – meist braucht es 2 Jahre, bis aus einem Entwurf ein fertiges und (klein)-serienreifes Möbelprodukt entsteht. Man kauft sich ja nicht jährlich eine neue Couch oder richtet seine Küche/Schlafzimmer/ Bad/Homeoffice neu ein.

Das ist – vor allem bei den großen internationalen Marken auch eine Budgetfrage – sozusagen eine Art Wertanlage, die einige Jahre Vergnügen bei nicht nachlassender Schönheit und Funktionalität versprechen sollte. Auf den Messen sieht man große Namen der Branche neben neuen, Unbekannten, alte Hasen neben jungen Hüpfern. Niemand erfindet das Rad neu. Auch nicht den Tisch, Sessel oder das Bett, den Kasten oder eine Küche. Aber immer wieder verblüffen Entwürfe mit neuen Ideen – werden Möbel an unseren veränderten Lebensstil angepasst. Was heißt Lebensstil – Lebensstile – Vielfalt statt Einfalt lautet die Devise. Zukunftsforscher untersuchen unsere Gewohnheiten, die veränderten Lebensbedingungen, Strömungen in der Gesellschaft und befragen Menschen zu ihren Wünschen, Anforderungen an Arbeitsplätze, Wohnumgebungen etc.

So ergeben sich Trends, die anfangs etwas ungläubig beäugt – nach ein paar Jahren tatsächlich in unseren Alltag integriert und selbstverständlich sind. Diese Trends aufzunehmen in eine Formensprache, neue Funktionen und eine entsprechende Materialauswahl ist eine große Herausforderung, die umfassendes Wissen, handwerkliches Geschick und Mut voraussetzt.

Niemand hat wohl vor 20 Jahren damit gerechnet, dass Arbeiten heute fast nichts mehr mit nine-to-five zu tun hat, dass Kreativität und Kommunikation einen viel größeren Stellenwert als „dashabenwirschonimmersogemacht“ einnehmen und wir heute mobil, zeit- und ortsunabhängig arbeiten und Informationen rund um den Erdball schicken. Shared Workspaces und Homeoffices sind keine Seltenheit mehr, Großraumbüros heute in funktionale Zonen eingeteilt, die technisch alle Stückerln spielen. Für Entwerfer und Hersteller bedeutet das, flexibel zu sein – vor allem im Denken, sich neu zu erfinden und trotzdem Zuverlässigkeit gegenüber dem Kunden zu garantieren.

Manche Marken erfinden sich dabei neu, alter Staub weicht neuen Ideen. I AM BENE ist dafür ein ziemlich gelungenes Beispiel in Österreich. Was früher etwas altbacken daherkam, ist heute modern und interessant für ein jüngeres Zielpublikum. Die Marke ist dabei,  in der Zukunft anzukommen. Weil das nicht der einzige Hersteller mit einer spannenden Entwicklung ist, kann man - ein paar Runden im Bürostuhl um die eigene Achse drehend - beruhigt feststellen: UNDALLES WIRD GUTh!

Dschungelheim- Glück allein

Starrt man zu lange auf den Bildschirm _ egal, wie gut und teuer der auch sein mag – Erholung für die müden Augen ist jedenfalls etwas Grünes. Man könnte die gegenüberliegende Wand einfärben... Da geht aber dann der Tanz um welches Grün es sich denn nun handeln soll gleich wieder los. Man kann – sofern man mit Blick in die Natur lebt und arbeitet – auch einen Blick aus dem Fenster werfen – in die Ferne schauen und neben den Augenatmet auch die Seele auf. Wenn Grünes lebt, tut das auch unseren Innenräumen gut. (Froschkönige sind hier großzügig ausgenommen)

Kommt man in Büros oder besser noch – betritt man Amtszimmer während des Parteienverkehrs (so was kann es generell nur in Österreich geben mitsamt Hofräten und deren Witwen), fällt einem meist ein riesiger Ficus benjamini oder eine Monstera auf, an deren Größe man ablesen kann, wann der Amtsrat in die Pension verschwinden wird. Manchmal sind die Pflanzen verstaubt und irgendwie traurig zwischen all den nüchternen Beamten. Und dann wiederum gibt es Räume, die strahlen geradezu Lebenslust aus – da wachsen Pflanzen vertikal an den Wänden hinauf. Innen und außen. Die machen vor allem Großraumbüros erträglicher und sorgen für etwas bessere Luft.

Wie ist das zu Hause? Wer hat und pflegt Pflanzen in seinen vier Wänden? Die Möbeldienstleister auf der Großfläche bieten hier eine enorme Vielfalt – Massenware in Form von Gräsern, Orchideen und anderem Grünzeugs, das man bitte in die gleich daneben gestapelten Übertöpfe setzen und nach Hause nehmen möge.

Ich bin aufgewachsen mit viel Grün und Pflanzen. Hinterm Haus gab es immer Blumen und Kräuter – im Garten meiner Großeltern wuchsen Gemüse, Obst und eine Menge Gras mit wilden Blumen – die meine besondere Leidenschaft für Blühendes weckten. Die Fensterbänke zu Hause teilten sich Opuntien und andere Kakteen, die ab und zu auch mal blühten – vor allem jedoch stachelten. Und im Stiegenhaus verteilten sich große grüne Pflanzen – bis heute hat meine Mutter einen besonders grünen Daumen, von dem ich nur ein winziges Stück geerbt habe.

Ich brauche Pflanzen um mich herum. Und Blumen. Sobald es etwas wärmer wird, bekommt die Terrasse neuen Zuwachs – zu Lavendel, Salbei, Rosmarin, Thymian und Feige gesellen sich hochwachsende Gräser und blühende Pflanzen. Die Pflege ist ein für mich inzwischen wichtiges Ritual – als Stadtrandbewohnerin brauche ich den Umgang mit der Natur, will es wachsen und im Wandel der Jahreszeiten blühen und verblühen sehen.

Grundkenntnisse wurden mir im Kindergarten und der Schule beigebracht – Schulgartenunterricht war Pflicht und wir stolz, wenn wir selbst gezogenes Gemüse verkauft haben. Heute nutze ich die Pflanzen für die eigene Küche, la dolce vita fordert ab und zu Mittelmeeraromen.

Und drinnen? Da wachsen alle möglichen Pflanzen – skurrile und normale Durchschnittstopfpflanzen. Was ich mir jedoch einmal wöchentlich gönne, ist ein Blumenstrauss. Tulpen sind meine Favoriten, die sehen auch verblüht noch phantastisch aus. Rosen mag ich nicht – die sind zu sehr mit Symbolik behaftet – wobei englische Teerosen – die verzücken mich wegen ihres Duftes. Wenn ich dann so durch die Wohnung gehe, es duftet nach frischem Grün, summe ich leise Josef Haders Alltimeklassiker von den Topfpflanzen- wohl wissend: UND ALLES WIRD GUTh!

Do legscht di nieder!

Legt man sich des nachts zur Ruh, bettet man sich auf diverse Matratzen in vielfältigsten Betten. Mit wem, soll heute nicht unsere Hauptfrage sein, obwohl das zweifellos eine extrem wichtige Entscheidung ist, die man sich diesmal bitte selbst beantworten möge. Ich habe eher die Wäsche im Sinn – also nicht das Negligé – sondern die hierzulande sogenannten Tuchent, Kopfpolster und Laken. Bezeichnungen, an die ich mich langsam gewöhnen mußte. Von kariert über gestreift, mit Fussballklubdesigns, Dinosauriern oder den gerade angesagtesten Disney Filmfiguren gibt es ja vielfältigste Möglichkeiten an Bettwäsche.

Zu Großmutters Zeiten gab es Federbetten im Winter und leichtere Sommerversionen, die mit diversen Umhüllungen aufgewertet wurden. Mädchen bekamen zur Hochzeit ihre Aussteuer mit auf den Weg in den eigenen Haushalt. Das waren meist Wäschestücke, an denen sie in unendlichen Stunden selbst gearbeitet hatten – Stickereien, Monogramme....unglaubliche Meisterwerke sind da entstanden auf Leinen – teilweise sogar in Damastweberei.

Heute fast unerschwinglich – Handarbeit aus sehr hochwertige Materialien. Meine Urgroßeltern und auch die Großeltern besaßen sogenannte Paradekissen (hierzulande Pölster!). Die waren besonders aufwendig gearbeitet und lagen obenauf im Bett -  sollten also zeigen, was man so draufhatte als vorbildliche Hausfrau – neben Kochen und Putzen und überhaupt.

Ich habe die geerbt – sie liegen sorgfältig verwahrt im Kasten – von Zeit zu Zeit nehme ich sie in die Hand und bestaune die Meisterwerke. Früher also schlief man in feinstem weißen Linnen oder in gröberer aber trotzdem angenehmer Baumwolle – Schuss und Kettfaden vielleicht zu Karos in verschiedenen Farben gewebt. In der Wirtschaftswunderzeit kam dann die billige Baumwolle aus Ägypten oder anderswo her – gleichzeitig war die Industrie soweit maschinenbestückt, dass es als modern galt, in möglichst psychedelisch bunt gemusterter Wäsche - passend zur Wandtapete - zu schlafen.

Die Qualität der Baumwolle nahm mit den Jahren immer weiter ab, Kunstfasern kamen dazu, die Webdichte wurde großzügig mit dem Preisfall gelockert. Schon lange saßen die zukünftigen Bräute nicht mehr am Stickrahmen sondern an Schreibmaschinen und Computern, arbeiteten Vollzeit, engagierten sich in der Gesellschaft und schmissen den Haushalt nebenbei. Ein Schlager der 80iger Jahre – Flanell. Hui, warm und weich im Winter. Jerseybettwäsche mit Zippverschluß – auch eine tolle Errungenschaft der neueren Zeit. Pflegeleicht soll es sein, man gibt es in die Waschmaschine, danach in den Trockner und fertig.

Aber ist es nicht herrlich, sich nach einem langen Tag in ein frisch bezogenes Bett zu legen, dessen Wäsche draussen an der frischen Luft im Wind trocknete – die den Duft des Sommers ausströmt und keine künstlichen Duftstoffe? Die Kindheit ist sofort wieder präsent. Ich mache das im Sommer wahnsinnig gern – Wäsche tagsüber waschen und draussen trocknen lassen und abends das Bett frisch beziehen - ein Genuß!

Abseits aller modernen Wäschetrends für’s Schlafgemach haben sich ein paar Hersteller gehalten, die bis heute mit alten Handwerkstechniken produzieren. Leitner Leinen im Mühlviertel ist ein Paradebeispiel in Österreich. Großartige Bettwäsche kommt direkt aus der Ulrichsberger Manufaktur im äußersten Mühlviertel – ein Gebiet, das bekannt war für seine Leinenwebereien. Nur wenige haben sich gehalten - in Oberösterreich gibt es einige wenige, auch im Waldviertel findet man vereinzelt Handwerker, die den langfaserigen Flachs verarbeiten – der schon lange nicht mehr in Österreich, sondern heute vor allem in Frankreich und Belgien angebaut und später in Italien zu Garn verarbeitet wird. Die Bettwäsche ist ewig haltbar und kann wie früher an die nächste Generation weitergegeben werden. Eine gute Investition made in Austria. Doch egal, in welcher Bettwäsche man ruht, Hauptsache man träumt: UND ALLES WIRD GUTh! 

Mist - oder wie meine Vorsätze wirken...

Kaum hat man die Hütte geputzt, finden sich schon wieder Ecken, in denen der Lurch ein fröhliches Dasein lebt.

Hat man eine Perle, die das Säubern der vier Wände erledigt, kann man das unter gewissen Umständen auf sie schieben. Wenn nicht, auf Mitbewohner und ihr flegelhaftes Verhalten. Bewohnt man seine Behausung allerdings größtenteils allein, fragt man sich ernsthaft, woher der Dreck kommt. Jedenfalls so schnell...

Ok, man putzt sich selbst mehrmals täglich die Zähne, duscht für gewöhnlich einmal und versucht, sich zivilisiert aufzuführen – inklusive Wäschewechseln und so. Letzteres betreiben manche besonders modeaffinen Zeitgenossen auch mehrmals täglich. Wie ist es mit der Wohnung? Zimmerfluchten wollen wie oft gesäubert sein? Das ist ja der allgemeine Teil. Was ist mit Fensterputzen? Bettwäsche wechseln? Sofapolster waschen?

Der Jänner ist traditionell der Monat, in dem man seine neuen Vorsätze umzusetzen versucht. Fitnesscenter, endlich regelmäßig zum Yoga, öfter Freunde treffen, weniger Fernsehen (kommt eh nur Mist – passt deshalb zum Thema), viel weniger online sein, lieber mal was Analoges unternehmen....und endlich mal wieder ausmisten daheim. Gerade nach Weihnachten ist eine gute Gelegenheit dazu.

Einmal überwunden, finde ich zumindest hunderttausend verlorengeglaubte Sachen neben all den Graffl, das ich eh noch nie gebraucht – geschweige denn benutzt habe - Staubfänger im wahrsten Sinne... Dann beginnt die Diskussion mit dem inneren Schweinehund: Brauch ich das noch? Könnte ich es nochmal gebrauchen? Vielleicht doch? NEIN! Weg damit! Und dann lichten sich die Kästen, Schubladen, Fächer zusehends. Was für eine Befreiung! Ich gestehe, dass ich mit fortschreitendem Alter bereits vor dem Einkauf beginne, mir diese Fragen zu stellen. Less is more. OK, ich war noch nie die Shoppingqueen und mich lassen irgendwelche Sales relativ kalt, ich mache nicht jede Mode mit (kurz, lang, halblang, vegetarisch, vegan, gepunktet, kariert, gestreift, neue Farben....) Es gibt Dinge, die mag ich einfach, andere eben nicht. Manchmal gehe ich auch Kompromisse ein. Oder ich warte, bis ich das Richtige gefunden habe. Egal, zurück zum Ausmisten. Viele Dinge kann man ja einem guten Zweck zuführen - denen, die es wirklich brauchen. So tut man mit dem Akt des Reduzierens anderen etwas Gutes – ein Gedanke, der hilfreich ist und motivierend.

Also entsorgt man. Selbstverständlich getrennt nach Material – Papier, Kunststoff und Sonstiges. Große Mistsäcke leisten hervorragende Dienste dabei. Wenn man ein paar dieser Ungetüme aus der Wohnung geschleppt und entsprechend entsorgt  bzw. weitergegeben hat, fühlt man frischen Wind und eine geradezu unendlicheWeite daheim. Der Dreck, über den man sich zuvor noch aufgeregt hat, wird zum Kinderspiel. Staubsauger an, Kübel und Fetzen dazu, ein paar Spritzer Reinigungsmittel und los geht’s. Ein paar Sunden später schreitet man durch ein entmülltes und entstaubtes Heim, lächelt zufrieden und weiß: UND ALLES WIRD GUTh!

 

 

 

 

Zeig mir Deine Kunst - ich will wissen, wer Du bist!

Zeig mir Deine Kunst und ich weiß, wer Du bist! Manchmal erschließt sich der Charakter der Bewohner tatsächlich über die Wandbehängungen ihrer Behausung – oder das, was so an Kunst in der Gegend rumsteht. Das ist natürlich eine völlig ungebührliche Beschreibung dessen, was einem lieb und teuer ist – nicht monetär – eh schon wissen. Folgt man den Aussagen von Beuys, ist jeder ein Künstler und Vieles Kunst, was im Allgemeinen angeboten wird. Ich habe Freunde, bei denen hängt richtig gute und viel Kunst in der Wohnung. Meist beschäftigen sie sich auch beruflich mit solchen Dingen – andere haben privat große Freude damit und wiederum andere handeln mit Preziosen der Bildenden und Angewandten Kunst. Sicher ist es eine Geschmacksfrage, was man schön findet und was nicht. Und es sollte zum Rest der Behausung passen – wenn möglich. Von Barock über Biedermeier bis zu Contemporary ist alles vertreten. Bilder, Grafiken und Skulpturen sind eher als Schmuck und Aufwertung des Domizils zu verstehen, man hält Zwiesprache mit ihnen – sie werden ein Teil des Ganzen. Stille Mitbewohner. Und dann gibt es noch die Kunst, die man auch täglich verwenden kann. Tafelkultur ist zum Beispiel ein Thema- da kann man richtig investieren und einfache Mahlzeiten als wahre Hochkultur zelebrieren. (Ich weiß ziemlich genau, wem jetzt beim Lesen die Mundwinkel nach oben gehen und Sternchen in den Augen glitzern.)

Kunst hat neben einer Aussage immer auch etwas mit Genuss zu tun. Und mit Wert. Manchmal sogar mit Wertanlage. Sammler umgeben sich gern mit dem, was ihnen lieb und teuer ist. Andere brauchen dringend Kunst daheim, damit sie etwas gelten bei jenen, die zu Besuch kommen. Oft werden in solchen Fällen Kunstwerke von anderen ausgesucht.

Schaut man sich alte Fotografien an, sieht man oft Massen von Bildern an einer Wand – es gehörte in bestimmten Bevölkerungsschichten schlichtweg zum guten Ton, sich mit Kunst zu beschäftigen, Ausstellungen zu besuchen, Musik und Theater waren unabdingbarer Teil des täglichen Lebens.

Heute liefert das TV bunte Bilder ins Haus – leider in erschreckendem Maße auch echten Mist. Und Kunst bekommt man auf Postkarten, Plakaten und eingerahmt in echt chinesische Kunststoffrahmen - im Dutzend billiger. Ganze Onlineplattformen werfen mit klugen und weniger klugen Sprüchen um sich, die man daheim als Folienschriftzug über’s Kanapee kleben kann. Da sieht man – Kunst und Kommerz hängen doch zusammen.

Ich mag Bilder und Skulpturen zu Hause. Einige darf ich mein Eigen nennen, mit 20 begann ich, Kunst zu kaufen. Und ich habe Künstlerfreunde, die mir eigene Arbeiten schenkten. Kunst ist mir wichtig im Leben – sie bereichert es auf ihre ganz eigene Art. Es ist nicht egal, welches Bild wo hängt oder wo eine Skulptur steht – da gibt es die richtigen Plätze dafür. Jeder Umzug war eine neue Herausforderung. Manchmal komme ich an einem klitzekleinen Bild vorbei – einer 5x5cm Leinwand mit Malerei meines Patenkindes.  Wenn ich das sehe, geht auch an trüben Tagen die Sonne auf, dann bin ich überzeugt: UND ALLES WIRD GUTh!

 

 

Raum und Zeit

Ein Freund keuchte oft ins Telefon, wenn er nach dem 5 Klingeln endlich am Apparat war SORRY- ICH WAR IM WESTFLÜGEL – das dauert, bis ich zum Telefon gerannt bin. Was folgte, war ein herzhafter Lacher – kannte ich doch seine Wohnsituation.

Heutzutage trägt man das Mobiltelefon ständig mit sich herum und kein Anrufer errät, wo sich der Gesprächspartner gerade befindet, während man telefonierend die Behausung durchschreitet.

Viel Platz zum Wohnen ist herrlich – dachten sich schon Königs und Grafs von und zu Tralala, wenn sie sich Schlösser, Burgen und Herrschaftshäuser erbauen liessen. Vor allem Platz für’s Personal war vonnöten, dienstbare Geister brauchte man für jeden Handgriff. Heute räumt man seinen Dreck meist selbst weg. Auch sonst wohnt man anders. Praktischer, leichter beheizbarer, nachhaltiger und umweltschonend passiv. Mancher liebt seinen Altbau mit Viermeterraumhöhen, mancher eher das quadratisch-praktische Wohnen im Neubau, andere wiederum schwören auf das Eigenheim als Ganzes mit Garten und Auslauf für Kind und Hund.

Vor allem beim Zusammenleben stellt sich die Frage: Wieviel Raum braucht der Mensch zum Leben? Platz ist zwar bekanntlich in der kleinsten Hütte und wenn man jung ist (und vielleicht noch verliebt dazu) lebt man gern auf kleinstem Raum und ernährt sich ausschließlich von Luft und Liebe. Wird man älter, folgt die Erkenntnis, dass es sich auf mehr Quadratmetern recht komfortabel lebt. Auch Ehepaare gehen sich ganz gern mal aus dem Weg. Oft werden ehemalige Kinderzimmer dann zu Räumen, in denen Hobbies ausgelebt werden oder man sich einzeln zurückziehen kann. Bei Schnarchnasen gibt es sogar getrennte Schlafräume wegen nächtlicher Lärmbelästigung. Ich mag es, wenn jeder in einer fixen Gemeinschaft seinen eigenen Rückzugsort hat. Dort kann er lesen, die Wände bemalen, wie es ihm gefällt, sich in Dekorationen austoben und ganz er selbst sein.

Viel Wohnraum gibt sprichwörtlich viel Raum zum Wohnen und Leben. Wenn der Blick dann auch noch über unverstellte Flächen schweifen kann, ist das grandios - die Seele atmet auf. Meine zumindest. Ich habe viele Jahre in Internatszimmern und Studentenwohnheimen mit 3-5 Mitbewohnerinnen auf 12-20qm und Stockbetten gewohnt, später auch gelegentlich in WGartigen Gemeinschaftsbehausungen.

Irgendwann hatte ich genug davon. Ich bin ein Wohnmensch, der zwar gern andere um sich hat – glücklich bin ich aber vor allem beim Wohnen allein. Nicht, weil ich rücksichtslos wäre gegenüber Mitbewohnern oder menschenscheu. Nein, ich genieße einfach meinen Wohnkosmos. Der hat sich über Jahre entwickelt und ist mir wichtiger als irgendwelcher Konsum. Ich habe zig Umzüge gemeistert, unzählige Quadratmeter eigenhändig renoviert von Fußböden schleifen, Belag verlegen, Wände spachteln und malen, Küchen selbst bauen, Lampen montieren, Eiskästen anschließen bis hin zum Bepflanzen der Freiräume. Und viel gelernt – natürlich auch aus Fehlern.

Irgendwann wusste ich genau, wie ich leben will. Mies van der Rohe und die Bauhausmeister haben Wohnräume gestaltet, denen ich schon in frühester Jugend verfallen bin- Weimar und Dessau waren ja sehr nah. Die Villa Tugendhat ist für mich ein Stück großartiger Baukultur – innen und außen. Zum Glück gibt es auch hierzulande tolle Architekten, die schon vor über 20 Jahren superschöne Behausungen gebaut haben mit Bauherren, denen Details wichtig waren. Ich danke vor allem dem Zufall, der mich in ein solches Gebäude gebracht hat.

Wenn ich vom Süd- in den Westflügel gehe, die Sonne scheint und der blaue Himmel zum Greifen nah ist, weiß ich: UND ALLES WIRD GUTh!

There is music in the air

Guten Morgen, Guten Morgen, Guten Morgen Sonnenschein! Und schon geht einem das Lied nicht mehr aus dem Kopf – Nana Mouskouri sei dank.

Heutzutage gibt es ja viele Quellen, aus denen Tag und Nacht Musik tönt. Begonnen mit Radioweckern setzt sich das musikalische Potpourie fort mit einer Stereoanlage und vielen Boxen bis hin zu Lautsprecherzubehör für Smartphones oder IPods. Seit ein paar Jahren kann man auch mittels Bluetooth streamen. Mit den richtigen Songs tanzt es sich leichter beim Staubsaugen oder man wirbelt den Staubwedel als Luftgitarre zu Joe Cocker selig.

Auch ein Rachmaninov Klavierkonzert eignet sich hervorragend zur Beglückung nach einem guten Tag – andere bevorzugen das Ratpack oder die Schlager der 60iger– jedem seinen ganz persönlichen Musikgeschmack.  

Gut, wenn man sich zu Hause Wunschmusik aussuchen kann und nicht zwangsbeschallt wird wie im öffentlichen Leben - inklusive Werbung... Die Liebe zu Langspielplatten zaubert sogar wieder Plattenspieler auf den Markt, die ein Vielfachens kosten, was man annehmen möchte. Wo kommen denn richtig gute Töne raus?

Dieter Burmester war einer, der sich über 45 Jahre nicht nur seiner selbst gespielten Musik, sondern auch und vor allem der Luxusklasse von Audiosystemen verschrieben hatte und großartige Geräte entwickelte. Unglaublicher Klang – handmade in Germany.

Da fühlt es sich beim Hören an als säße man im Goldenen Saal und höre die Philharmoniker live – ohne die Schnaufer dazwischen und die Hüstelei der Vordermänner. Die Geister geraten ja in Aufruhr und es entflammen Streitereien um die Akustik und Qualität des Gehörten. Bei Streamingdiensten und aus dem Telefon hört man angeblich nur einen Teil der wahrhaftig gespielten Töne – damit die Daten nicht so umfangreich werden, kappt man diese einfach. Wahrscheinlich reicht das für die meisten – Kenner bevorzugen jedoch Musikquellen, die alles –aber auch alles wiedergeben, was aufgenommen wurde. Das ist so vielschichtig, dass man geradezu berauscht in seinem Sessel versinkt und in Tönen badet.

Herrlich. Mancher Musik ist wahrscheinlich mit dem Stream Genüge getan – da ist es besser, wenn man nicht noch mehr davon hören muß. Manchmal ist jedoch auch Stille notwendig. Trotzdem kann man sich berauschen lassen, während andere- Nachbarn zum Beispiel -  ihre Ruhe haben wollen. Kopfhörer machen es möglich. Nein – nicht diese Dinger, die man zum Telefonieren benutzt. Richtig gute Kopfhörer. Sennheiser zum Beispiel oder beyerdynamic. Die verdecken im Ernstfall das gesamte Ohr und blenden alle Geräusche rundherum aus. Auch gut. Es gibt ja Manschen, die gehen mit diesen Kopfhörern durch die Stadt mit durchaus nachvollziehbaren Gründen....

Egal, welche Töne man am liebsten hat und aus welcher Quelle sie kommen – wichtig ist - im richtigen Augenblick laut und voller Inbrunst mitzusingen. Denn genau in diesem Moment weiß man UND ALLES WIRD GUTh!

Ich bin dann mal weg - vom Verschwinden in begehbaren Kleiderkästen

Hilfe, ich habe nichts anzuziehen - ein Schrei, den bevorzugt männlicheMitbewohner immer wieder zu hören bekommen und in unbeobachteten Momenten mit einem Stoßgebet zum Himmel bedenken. Kleiderkästen, die überquellen und angeblich nichts Passendes zu bieten haben – die moderne Menschheit hat manchmal sonderbare Probleme. Widmen wir uns einmal nicht dem Inhalt – da würde ich mich auf hauchdünnes Eis begeben und könnte getrost einige Adressen aus meinem Freundeskalender streichen- sondern dem Drumherum der Kleidung.

Ich möchte heute das Behältnis – die Wohnstatt der langen und kurzen Kleider, der Blusen, Hosen, Röcke, Dessous, Schuhe (!) und wasweissich betrachten. Man kann ja seine Kleider auf diverse Art und Weise aufbewahren – ein Freund hatte seine gefühlt 400 Krawatten seinerzeit im Korridor auf schmale Wandleisten drapiert – farblich wohlgeordnet waren die ein echter Augenschmaus wenn man sein Haus betrat. Die 50 Anzüge und 200 Hemden, Schuhe, Socken und der Rest waren fein säuberlich hinter Schiebetüren gelagert. Das hatte etwas Feierliches, wenn man sein heiliges Boudoir betrat. Da wurde Anziehen zelebriert.

Begehbare Kleiderkästen sind anscheinend generell en vogue – seit der Heineken Werbung weiß man auch, wie so was bei Männlein und Weiblein in der Vorstellung existiert.

Wer seine textilen Hüllen jedoch in einem nicht begehbaren Kleiderkasten verstaut, hat meist einen Pax (Friede Deinen Kleidern) oder etwas Ähnliches zu Hause herumstehen. Schiebetüren sind cool finde ich, nehmen keinen Platz weg – die schiebt man einfach auf die gerade nicht einzusehende Seite. Apropos einsehen – Licht flackert immer öfter auf in den Tiefen der Kleiderkästen. Alles soll seinen Platz haben in Fächern, Laden, auf Stangen und ausziehbaren Teleskophaken. Die Schrankindustrie erfindet immer neue Sachen, damit wir Ordnung halten können und nicht ausschließlich auf die mit Wochentagen bezeichneten Unterhosen angewiesen sind. Da gibt es ganze Armeen von Ordnungshütern, Sockensortierern, Trennfächern und Schuhaufbewahrungskisten mit aufblasbaren Stiefelschäften. Spiegel scheinen auch unerlässlich wichtige Attribute der Schrankkunst zu sein, schließlich will man ja wissen, wer die Schönste im Land, Bundesland, Stadt, Bezirk oder Straße ist. Das Ganze kommt dann edel verpackt in einem Möbel daher, das auch  noch schön gestaltet ist. Moltenis Gliss Master von Vincent van Dysen wurde gerade in vielen einschlägigen Gazetten gewürdigt – ein System, das sich einfach und unauffällig – technisch jedoch ausgeklügelt, in vier Wände einfügen kann und eine echte Wertanlage darstellt.

Früher hatte man eine Truhe und einen Kasten für das Gewand. Hat auch gereicht. Heute braucht es ganze Zimmerfluchten für die Textilablage. Apropos Flucht – wo versteckt sich denn heute der Liebhaber, wenn überraschend der gehörnte Gatte heimkommt? Ist der Kleiderkasten immer noch der bevorzugte Rückzugsort?

Am besten, man räumt mal ordentlich auf – in jeder Beziehung – also innerhalb und außerhalb des Kleiderkastens, damit man beruhigt in das noch junge Jahr starten kann – überzeugt davon: UND ALLES WIRD GUTh!

Bücherstapel und Leseräume

Heiligabend. Bescherung. Na – wie duftet es – das Papier des neuen Buches?

Ah – Sie lesen elektronisch...soso. Für den Urlaub oder die U-Bahn finde ich das eine wunderbare Erfindung – für Lesestunden zu Hause bevorzuge ich das plastische Exemplar aus Papier.

Am besten Hardcover mit Leineneinband und Lesebändchen. Hach, was ist das für ein Vergnügen, Seiten umzublättern, das Papier zwischen den Fingern zu spüren – Buchgestaltung, Satzspiegel und Illustrationen zu genießen. Ein wahrlich haptisches Erlebnis neben dem Lesegenuss.

Hat man das Werk verschlungen – mit den Augen und dem feinen Geist - gesellt es sich zu Seinesgleichen in die häusliche Bibliothek. Ich erschrecke immer, wenn ich in Wohnungen komme, in denen keine Bücher zu sehen sind. Schreckliche Vorstellung so ganz ohne Geschichten, Romane, Krimis, Gedichte und bibliophiles Fachwissen leben zu müssen – nie spontan in einem Rilke-Band blättern zu können, um die letzte Triest-Reise in Erinnerung zu rufen – oder zum hundertsten Mal im Briefwechsel Strauss - Hoffmannsthal nachzulesen, was sich diese beiden Genies zu sagen hatten ; nochmal Tränen zu lachen bei Rainer Nikowitz’ Nachtmahl, Agatha Christies Hercule Poirot oder Miss Marple beim Lösen ihrer Kriminalfälle über die Schulter zu schauen.....

Bücher begleiten mich durch mein gesamtes Leben- manche haben tatsächlich 20 Umzüge erlebt ohne ausgemustert zu werden und einigen Möbelkistenschleppern fast einen Bandscheibenvorfall beschert. Ich will sie sehen – diese stummen Begleiter – täglich. Deshalb stehen sie bei mir ungefähr nach Genre geordnet in Regalen. Billy. Simpel. Praktisch. Zurückhaltend. Funktional. Die noch Ungelesenen stapeln sich auf einem kleinen Tisch. Halb gelesene ebenda und neben dem Bett.

Lustig finde ich ja die Bezeichnung Coffeetablebook. Anfangs habe ich nicht begriffen, was das bedeuten soll- ich glaubte, das seien Backbücher. Aber nein, das ist Dekoration im Großformat - damit der Besucher gleich beim Eintreten sieht, dass die Bewohner auf der Höhe der Zeit sind, was Reisen, Design, Mode und so angeht.

Nichts gegen Bildbände – es gibt grandiose Fotobildbände, Reisebücher etc. – die finde ich super! Aber Coffeetablebooks ist schon böse Scheinwelt – die liegen bloss in der Gegend rum. Werden ausgemustert, sobald sich der Geschmack geändert hat, was ja schnell mal der Fall ist.

Ganz anders dagegen sind Bücher in Bibliotheken. Das sind magische Orte – schon allein die Einrichtung sagt viel über ihre Nutzer aus. Stiftsbibliotheken wie die in Admont oder Melk – um im Lande zu bleiben – sind beeindruckend- auch die Nationalbibliothek ist nicht von schlechten Eltern. Kunstvoll geschreinerte Holzkonstruktionen beherbergen tausende Bücher, quadratmetergroße Gemälde am Plafond und in Öl auf Leinen illustrieren Leidenschaft für Gedrucktes huldigen Erfindern und Gelehrten. Hier lärmt niemand sinnlos herum. Es gibt sogar eigens für Bibliotheken entworfene Möbel- die berühmte Bankier-Lampe mit dem grünen Schirm oder der Wiener Leiterstuhl sind bis heute in Verwendung, bzw. werden vielfach kopiert. Man huldigt dem Stoff, der süchtig macht - dem Buch.

Ich nehme mir jetzt auch eines zur Hand und tauche ab in eine andere Welt – denn am Ende fast jeder Geschichte wissen wir: UND ALLES WIRD GUTh.

 

 

Lebst Du noch oder kochst Du schon?

Die besten Parties finden hier statt, das täglich Brot gibt sie uns heute und Butter obendrauf. Die Küche. Mekka der Nachtwandler, Gral der Hobbyköche, von denen es ja eine Menge gibt und Mittelpunkt jeder WG.

Wie sieht sie aus – die perfekte Küche? Profis meinen, vor allem kurze Wege sind wichtig – Utensilien sollten griffbereit,  Eiskasten und Herd in rückenschonender Höhe angebracht sein. Find ich auch. Es darf durchaus ein Dunstabzug schlechte Gerüche absaugen und einige wenige Geräte das Leben des Kochs erleichtern. Bei Oma spülte man noch von Hand – ich habe das bis vor 10 Jahren auch gemacht, hat keine bleibenden Schäden hinterlassen. Heute lässt man von Miele oder Bosch, AEG oder Wemauchimmer spülen. Hauptsache sauber.

Vor der Reinigung kommt aber das Kochen. Das Beste überhaupt, was man in der Küche machen kann, wie ich finde. Vor allem für gute Freunde, die etwas Anständiges auf dem Teller und im Glas zu schätzen wissen.

Es braucht dazu freie Flächen zum Arbeiten und eine richtig gute Kochstelle. Ich habe jahrzehntelang mit Gas gekocht. Ein Traum! Jetzt gibt es einen E-Herd mit Glaskeramikdingens. Auch ok – an Gas kommt es aber nicht heran. Die Freaks unter den (männlichen!) Köchen haben einen Herd, der gut und gern einen mittleren Kleinwagen kostet – mit Elektroantrieb und Gas. Selbstredend ergänzt das Wunderwerk ein Teppanyakigrill, der im Ernstfall für die Steaks infrage kommt. Selbst Dampfgarer sind fast normal – gesmokt wird inzwischen allerorten und Warmhalteschubladen gibt es, die man sogar zum Vorwärmen der Teller nutzen kann – das ist schon fast zu viel des Guten.

Wobei die Ausstattung nicht unbedingt großen Einfluß auf die Qualität des Essens hat – wie die 3 Herren von Ochs im Glas zu dienstäglichnächtlicher Stunde im TV beweisen, die einen ganzen Ochsen mit Minimalausstattung im Freien verkochten, augenscheinlich großes Geschick bewiesen und viel Spaß dabei hatten.

Schön sind sie schon, die Designküchen vor allem auf Fotos - da stehen sie unbenutzt in der Gegend herum und sehen sehr edel aus. Boffi produziert wirklich beeindruckende Exemplare aus Holz, Stein, Beton, Stahl und Corean..... Wobei – die italienische Mamma kocht ja auch für große Familien. Hierzulandefürchte ich, gibt es viele Schauküchen-da darf kein Sugo explodieren oder sich die Rote Rübensuppe über das Ambiente ergiessen – das wäre fatal. Die sind zum Betrachten und Bewundern da – wie ihre Bewohner.  

Und kochen macht ja erst richtig Spaß, wenn man große Töpfe mit besten Zutaten füllen kann – wenn eine ganze Lammkeule niedriggart im Backrohr während eine Etage darüber Vorspeisen und Beilagen vorbereitet werden. Kochen ist für mich einerseits reine Entspannung und ein intimer, sehr kreativer Prozess. Deshalb hängen in meiner Küche Bilder an den Wänden, echte – versteht sich. Auch der Blick aus dem Fenster tut gut- spätestens wenn man frische Luft braucht. Ich kann mich immer wieder freuen über Schubladen, die sich wie von Zauberhand schließen – leise und ohne zu murren und über simple Helferlein, die zu Diensten sind. Gesellschaft ertrage ich nur ungern beim Kochen.  

Herrlich - wenn die Töpfe klappern, es brodelt und vor sich hin simmert, man sich wie nebenbei in den Finger schneidet oder selbigen verbrennt und die Welt trotzdem nicht untergeht – das ist irgendwie Leben.

Also - ich will in meiner Küche richtig kochen, vor allem mit hervorragenden Zutaten, damit es wunderbar duftet, wenn die Freunde kommen und man als Gastgeberin weiß: UND ALLES WIRD GUTH!