Kaiserjause und Salon Privéé – ein Besuch beim K.u.K. Hofzuckerbäcker Gerstner

Der eine liebt dolce vita, ein anderer mag es lieber herzhaft... Die Verführungen der K.u.K. Hofzuckerbäcker Gerstner sind legendär und ich konsultiere den WIEN PRODUCTS Stadtplan, um die genaue Adresse herauszufinden. Ein paar Tage später treffe ich mich mit Ursula André, der Marketingchefin im Palais Todesco gegenüber der Wiener Staatsoper, wo Gerstner auf drei Etagen zu Hause ist und seine Gäste aus aller Welt kulinarisch verwöhnt.

Schon beim Betreten des Shops im Erdgeschoss erliegt man dem Anblick der Vitrinen, in denen sich Tortenstücke, Strudel, Pralinés und Petit Four ein Stelldichein geben. Gleich daneben fällt den  Eisliebhabern die Auswahl schwer... 

Touristen aus Japan stehen vor der Vitrine mit den Souvenirs und suchen Geschenke für die Familie aus.

Der Lift bringt uns in den 3. Stock. Hier befinden sich die Salons Privéé, die seit 2016 von Gerstner betrieben werden.

Die hohen Räume strahlen majestätische Opulenz aus – Flügeltüren öffnen den Blick durch ganze Raumfluchten, die denkmalgeschützt sind und aufwändig gepflegt werden. Da gibt es den Blauen, Grünen und Roten Salon – eine Bar, nobel eingedeckte Tafeln und bequeme Sesseln um Kaffeehaustische. Die Wände zieren echte Kunstwerke – kurzum – man fühlt sich ziemlich erhaben hier, der Lärm der Welt bleibt draussen. Durch die großen Fenster genießt man den Blick auf die Oper.

Apropos Oper... Mit der Wiener Staatsoper verbindet Gerstner eine langjährige und äußerst erfolgreiche Geschäftsverbindung. Bereits vor der Eröffnung der Staatsoper war man sich einig, dass das Hofopernpublikum kulinarisch von der Firma Gerstner verwöhnt wird. Die Gründer, Anton Gerstner und seine Frau Barbara haben es in ziemlich kurzer Zeit geschafft, zum k&k Hoflieferanten aufzusteigen und mit der Versorgung der kaiserlichen Pavillone bei der Weltausstellung 1873 praktisch das Catering in Wien aus der Taufe gehoben. Letztes Jahr feierte man das 170jährige Bestehen der Firma, die zwar nicht mehr in Familienhand – aber in guten Händen ist und deren Eigentümer das Unternehmen auf sichere Standbeine gestellt hat. Neben der Hofzuckerbäckerei sind das unter anderem das Catering, wo man zum Beispiel die Staatsoper und den Musikverein betreut, sowie der Betrieb von Hotels.

Mich interessiert jedoch das Zuckerbäckerhandwerk und wie die Kreationen der Patisserie entstehen. Deshalb darf ich einen Blick auf die Vollendung der Tortenkreationen werfen. Die berühmte Klimt-Torte erfreut sich großer Beliebtheit beim Publikum und die Konditorin arbeitet konzentriert und flink an deren Vollendung. Hier sitzt jeder Handgriff.  Die große Backstube, die Pralinenherstellung  und das Catering befinden sich im zweiten Bezirk, wo man viel Arbeitsplatz zur Verfügung hat. Im Palais Todesco werden die süßen Kreationen dekoriert und vollendet. „Handwerk ist noch immer ein wichtiger Teil unserer Arbeit“ erklärt mir Ursula André – „wir legen großen Wert auf gute Handarbeit und sind froh, Meister ihres Faches bei uns zu beschäftigen.“

Woher kommen denn die Kunden möchte ich wissen. „Aus der ganzen Welt“ lautet die Antwort. Der Beweis wird sofort angetreten, als wir im Erdgeschoss im Geschäft stehen – hier geht es rund. Wiener lassen sich Tortenstücke für die Jause einpacken, Touristen haben es die Pralinen angetan und draussen hat sich eine kleine Gruppe am Eisstand versammelt – es ist Sommer und man geniesst kühle Erfrischungen beim Gerstner.

Die Mitarbeiter sind freundlich, beraten die Kunden in mehreren Sprachen und verpacken alles in Blitzgeschwindigkeit in wunderschönen Verpackungen, die das Firmenlogo ziert.

„Bei uns ist an sich jeden Tag viel los“ erzählt mir Frau André – unter der Woche haben wir oft Business-Lunches in den Salons oder Veranstaltungen. Im ersten Stock ist das Café-Restaurant gut gefüllt – man schätzt die gute Küche eines jungen und ambitionierten Kochs, der nicht nur Wiener Klassier, sondern auch moderne Küche auf der Karte hat. Und da sind natürlich die vielen Gäste, die mit Blick auf die Oper einen Kaffee trinken und an den süßen Buffets die Qual der Wahl haben.

Am Abend kommen oft Gäste vor und nach dem Besuch der Oper zum Essen oder auf ein Glas Schlumberger - mit dem Wiener Produzenten edler Schaumweine pflegt man gute Kontakte.

Was 1847 mit einer Zuckerbäckerei begann, ist heute ein modernes Unternehmen, in dem sich Tradition und Moderne auf perfekte Art ergänzen. Gastfreundschaft wird groß geschrieben, die Location bietet perfekte Möglichkeiten für viele Anlässe und die Qualität ist ganz unbestritten.

Ob ich den Garten schon gesehen hätte, fragt mich Ursula André, als wir wieder am Eingang stehen. Einen Garten? Hier mitten in der Stadt? Wir verlassen das Geschäft und biegen gleich nebenan in eine herrschaftliche Einfahrt. Mit jedem Schritt verebbt der Lärm der Kärntner Straße mehr und vor uns liegt ein herrlich ruhiger Innenhof, in dem bequeme Möbel einladen, Platz zu nehmen. Herrlich Schattig und ruhig ist es hier – perfekt für eine genussvolle Pause.

Als ich mich verabschiedet habe und wieder auf der Kärntner Straße stehe, weiß ich genau: der Ort und die Qualität der K.u.K. Hofzuckerbäcker Gerstner sind in jedem Fall einen Spaziergang wert. 

 

Dieser Beitrag entstand im Auftrag der WIEN PRODUCTS www.wienproducts.at