Durch's Feuer gehen - Schmuck von FREY WILLE

Wer kennt sie nicht- die farbenfrohen Schmuckstücke aus der Manufaktur FREYWILLE. Weil mich interessiert, wie der Emailschmuck entsteht, forsche ich auf der WIEN PRODUCTS Website www.wienproducts.at nach der Adresse und mache mich auf nach Mariahilf in die Gumpendorfer Straße, wo seit ihrer Gründung die Firma FREYWILLE ihren Sitz hat.

Ich gehe durch einen wild romantischen Hof und gelange schließlich mit einem Lift zur Anmeldung in den zweiten Stock. Dort begrüßt mich  Laura Pietsch-Habersohn vom Marketing und begleitet mich in den vierten Stock. Im letzten Stockwerk – mit einer herrlichen Aussicht über die Dächer der umliegenden Gebäude haben die Kreativabteilung und das Marketing ihre Arbeitsplätze. Gerade diskutiert man die geplante Schaufensterdeko zum Valentinstag vor einem Modell. Liebesbriefe sind heuer das Thema – Herzen und kunstvoll adressierte Umschläge lenken die Aufmerksamkeit auf die Schmuckstücke, die zu diesem Anlass verschenkt werden sollen.

Ein einheitliches und gepflegtes Erscheinungsbild ist dem Unternehmen wichtig, man betreibt an die 80 Geschäfte in 30 Ländern und beliefert ausgewählte Juwelierpartner. Der Wiedererkennungseffekt ist also mit einer guten Schaufensterdekoration gegeben.

Was ist denn  das Besondere an den Schmuckstücken möchte ich von den Damen im Marketing wissen....  „Wir produzieren unseren Schmuck im Haus selbst – die Feueremailtechnik ist ganz besonders und ein großes Geheimnis. Das beginnt schon beim Untergrund und den Farben, reicht über die Auftragstechnik bis hin zum Brennen....“

Ich staune und will wissen, wie es eigentlich dazu kam, dass hier auf der Gumpendorferstraße Emailschmuck produziert wird...

Was 1951 mit der Künstlerin Michaela Frey als Emailmanufaktur klein begann, ist heute ein Familienunternehmen mit ca. 550 Mitarbeitern weltweit - produziert wird nach wie vor in Wien. Man ist stolz auf das selten gewordene Handwerk und tüftelt immer wieder an neuen Ideen und Möglichkeiten.

Damit ich einen Einblick in die Gestaltung der Schmuckkollektionen bekomme, schauen wir den 6 Designern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Hier wird schon an neuen Kreationen gearbeitet, die natürlich noch top secret sind.

Im Atelier der Künstler – denn so muß man die Gestalter tatsächlich bezeichnen – finden sich regalweise Kunstliteratur, Moodboards zu bestimmten Künstlern und Themen, Farb- und diverse Materialproben.

Es dauert knapp 2 Jahre, bis aus einer Idee eine Schmuckkollektion entstanden ist, wird mir erklärt. Man diskutiert gemeinsam mit dem Firmeninhaber Ideen, macht Vorschläge – die Entscheidung fällt schlussendlich Dr. Wille. Und dann wird an den Ideen gearbeitet – werden Museen besucht, Literatur gewälzt, Möglichkeiten ausprobiert, viele Ideen skizziert und dann doch wieder verworfen...bis das Ideal gefunden wurde.

Das ist nicht ganz einfach, umfasst eine Kollektion doch eine Vielzahl verschiedener Schmuckstücke wie Ringe in unterschiedlichen Breiten, Armreifen, Kettenanhänger, Ohrschmuck und so weiter. Das alles muss man sich noch in verschiedenen Größen und Breiten vorstellen und dann wiederum in 18k Gold oder seit Neuestem Roségold oder Rhodium Palladium gefasst. Jedes einzelne Schmuckstück erfordert genaueste Planung bei der Gestaltung, einerseits sollte es für sich allein wirken und andererseits darf es den Bezug zur Kollektion nicht verlieren – in jedem Stück muss die Grundidee und Handschrift eindeutig erkennbar sein. Kein leichtes Unterfangen. Welcher Schmuck wird denn am meisten gekauft frage ich in die Runde.

„Unsere Künstlereditionen haben Fans genau so wie die Classic Kollektionen – die Herrenkollektionen sind beliebt und die Accessoires ebenfalls – jedes Land hat so seine Vorlieben, ist kulturell geprägt.“

Hier stellt man eine Vielzahl von Produkten her, bei der man die Übersicht behalten muss. Die Damen lachen – sie kennen sich bestens aus, arbeiten zum Teil bereits seit 20-30 Jahren im Unternehmen und sind immer noch voller Leidenschaft am Werk.

Gerade hier oben in der Designabteilung passiert Vieles – hier müssen die Farben mit der Produktion abgestimmt werden, an alle Eventualitäten gedacht und Stolpersteine bereits im Vorfeld der Produktion aus dem Weg geräumt werden.

Ist eine Kollektion dann komplett geplant, geht es in die Produktion, die sich im gleichen Gebäude im Keller befindet. Hundert Handgriffe braucht es mindestens, bis ein Schmuckstück fertig ist – die verschiedenen Farbschichten werden einzeln aufgetragen und bei bis zu 800 Grad gebrannt. Inzwischen gibt es Besonderheiten wie reliefartige Details, Farbverläufe und andere Raffinessen. Bedenkt man, dass es im Grunde genommen farbiges Glas ist mit dem hier gezaubert wird, erstaunt das Ergebnis umso mehr.

Man jagt hier keinen kurzlebigen Trends nach – sondern hat sich der Kunst verschrieben, ist aber modischen Einflüssen nicht abgeneigt – seit Kurzem gibt es die schmalen monochromen Armreifen, die man einzeln oder kombiniert tragen kann. Immer geht es um Stil und Gestaltung – Tradition und Leidenschaft für das Handwerk.

Ich verlasse die Emailmanufaktur; als ich mich umschaue und das Logo – die Sphinx auf dunkelblauem Untergrund betrachte, bin ich mir sicher – die Qualität ist in jedem Fall einen Spaziergang in eine der Boutiquen von FREYWILLE wert. 

 

Dieser Blogbeitrag entstand im Auftrag der WIEN PRODUCTS. www.wienproducts.at