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Wer jetzt was mit zwischenmenschlichen Kontakten erwartet, ist falsch – bei der nächsten Möglichkeit bitte wenden. Hobbyköche, die hier ein Rezept für scharfe BBQ Sauce suchen, muß ich auch enttäuschen. Nix da.

Im Prinzip ist es ganz einfach – tägliches Prinzip in gewissen jahreszeitlichen Abfolgen...... Wir entspannen uns mal, atmen ein und aus – ja – auch Sie da hinter dem Bildschirm – einatmen – ausatmen. Wir sind gerade nach Hause gekommen – der Lenz ist schon länger da und dementsprechend kann man sich nach des Tages Müh und Plage barfuss auf die Terrasse setzen und einen Schluck trinken. Oder auch zwei. Doppelt hält besser und manchmal erweist sich so ein leichter Damenspitz am Tagesschluß als ganz perfekte Einschlafhilfe. OK, wo waren wir? Schuhe aus, lässigbequeme Klamotten überstreifen, den Eiskasten ob der Getränke konsultieren – den geliebten Mitbewohner fragen, ob er denn auch was möchte und ruckzuck zwei Gläser füllen. Die Musik passt und in Erwartung eines gaaaaaaaaanz entspannten Tagesausklangs strebt man mit den Getränken den Sitzgelegenheiten zu. Prost Schatz. Aaah, wunderbar. Glas abstellen und zurücklehnen. Leise plaudern oder einfach nur den Sonnenuntergang bestaunen...So könnte das jetzt eine Weile weitergehen. Cut.

Nicht nur der Lenz ist da, sondern auch die ersten Gelsen, die glauben- sich noch ein paar Spritzer gönnen zu müssen. Dieses unheilvolle Geräusch – aaahhhrrrghhhh – es macht einen direkt aggressiv. Man will doch nur seine Ruhe und keine Blutsauger füttern.

Die ganz Schlauen unter uns wissen natürlich, wie man solchen Situationen vorbeugt. Da gibt es die Fraktion, die sich dieses Zeugs auf die Haut sprüht, das riecht, als sei ein Tanker Veilchenparfüm mit einem LKW voll Pitralon kollidiert. Hält man nur ganz schlecht aus – jede zwischenmenschliche Stimmung wird bei dem Geruch gekillt – eh klar, man kann sich nicht mehr riechen. Die nächsten schwören auf Zitronella. Das riecht nur, als hätte sich eine besonders aggressive Zitrone nicht im Griff. Alles irgendwie sehr künstlich und störend für den Geruchssinn und kontraproduktiv zur Sinnlichkeit. Und dann gibt es einfache Lösungen. Mit eingebauter Romantik. (wer bis jetzt noch keine Wendegelegenheit hatte – ok, dann halt hier weiter.)

Wo waren wir? Genau, bei der romantischen Gelsenabwehr. Kerzen. Ja – von mir aus auch Windlichter – falls eine leichte Brise aufkommt. Besorgt man sich aus dem gefühlt millionenfachen Angebot oder baut sich selbst welche. Bewährt haben sich schöne Gläser und Vogelsand aus dem Supermarkt. Wirkt wunder. Man baut die Lichtquellen in gutem Abstand zu sich selbst auf, zündet die Kerzen an und lässt die geflügelten Quälgeister dorthin schwärmen, während man sich niederlässt und überlegt, ob man sich vielleicht noch mal nachschenken sollte – wo es gerade so nett ist. Vielleicht erledigt das auch der Mitbewohner und streamt dazu noch die besonders romantische Musik. Dann muß man nichts mehr tun als nur noch entspannt ein- und auszuatmen – weil man weiß: UND ALLES WIRD GUTh!